Mathematik

✏️ Gemischte Aufgaben

Aufgaben ohne Hilfsmittel

Aufgabe 1: Exponentilafunktionen ableiten

Leite die folgenden Funktionen ab und fasse so weit wie möglich zusammen.

f ( x ) = e 1 2 x + 3 g ( x ) = e 2 x + 2 4 x h ( x ) = 5 ( e x + e x ) \begin{align*} f(x) &= e^{\frac{1}{2}x+3} \\ g(x) &= e^{2x} + \sqrt{2} \cdot 4^{x} \\ h(x) &= 5 \cdot (e^{x} + e^{-x}) \\ \end{align*}
f ( x ) = 1 2 e 1 2 x + 3 g ( x ) = 2 e 2 x + 2 4 x ln ( 4 ) h ( x ) = 5 ( e x e x ) \begin{align*} f'(x) &= \frac{1}{2} \cdot e^{\frac{1}{2}x+3} \\ g'(x) &= 2 \cdot e^{2x} + \sqrt{2} \cdot 4^{x} \cdot \ln(4) \\ h'(x) &= 5 \cdot (e^{x} - e^{-x}) \\ \end{align*}

Aufgabe 2: Exponentialfunktionen integrieren

Berechne das Integral und fasse so weit wie möglich zusammen.

a) 0 1 e x + e x d x \int_{0}^{1} e^{x} + e^{-x} \, dx

b) 0 1 e 2 x + 4 x d x \int_{0}^{1} e^{2x} + 4^{x} \, dx

c) 1 0 e 2 x + 3 d x \int_{-1}^{0} e^{2x+3} \, dx

a) 0 1 e x + e x d x = [ e x e x ] 0 1 = e 1 e ( 1 1 ) = e 1 e \int_{0}^{1} e^{x} + e^{-x} \, dx = \left[e^{x} - e^{-x}\right]_{0}^{1} = e - \frac{1}{e} - (1 - 1) = e - \frac{1}{e}

b) 0 1 e 2 x + 4 x d x = [ 1 2 e 2 x + 4 x ln ( 4 ) ] 0 1 = 1 2 e 2 + 4 ln ( 4 ) ( 1 2 + 1 ln ( 4 ) ) = 1 2 ( e 2 1 ) + 3 ln ( 4 ) \int_{0}^{1} e^{2x} + 4^{x} \, dx = \left[\frac{1}{2} e^{2x} + \frac{4^{x}}{\ln(4)}\right]_{0}^{1} = \frac{1}{2} e^{2} + \frac{4}{\ln(4)} - \left(\frac{1}{2} + \frac{1}{\ln(4)}\right) = \frac{1}{2}(e^{2}-1) + \frac{3}{\ln(4)}

c) 1 0 e 2 x + 3 d x = [ 1 2 e 2 x + 3 ] 1 0 = 1 2 ( e 3 1 e ) \int_{-1}^{0} e^{2x+3} \, dx = \left[\frac{1}{2} e^{2x+3}\right]_{-1}^{0} = \frac{1}{2}(e^{3}-\frac{1}{e})

Aufgabe 3: Graphen zuordnen

Ordne den Graphen den Funktionen zu.

  1. {A{f|!g|h}} ( x ) = e x + e x (x) = e^{x} + e^{-x}

  2. {A{!f|g|h}} ( x ) = e x + 1 (x) = e^{x + 1}

  3. {A{f|g|!h}} ( x ) = e x x (x) = e^{x} - x

Aufgabe 4: Flächeninhalt berechnen

Gegeben ist die Funktion f ( x ) = 4 e x f(x) = 4 - e^{x} .

a) Beschreibe das Verhalten der Funktion im ± \pm Unendlichen.

Die Funktion f ( x ) = 4 e x f(x) = 4 - e^{x} hat für x x \to -\infty den Grenzwert f ( x ) 4 f(x) \to 4 , da lim x e x = 0 \lim_{x \to -\infty} e^{x} = 0 gilt.

Für x + x \to +\infty hat die Funktion den Grenzwert f ( x ) f(x) \to -\infty , da lim x + e x = + \lim_{x \to +\infty} e^{x} = +\infty gilt.

b) Bestimmte die Schnittpunkte mit den Koordinatenachsen.

Die Funktion f ( x ) = 4 e x f(x) = 4 - e^{x} hat den Schnittpunkt mit der y-Achse bei f ( 0 ) = 4 e 0 = 3 f(0) = 4 - e^{0} = 3 .

Der Schnittpunkt mit der x-Achse ist f ( x ) = 0 f(x) = 0 :

4 e x = 0 + e x 4 = e x ln ( . . . ) x = ln ( 4 ) \begin{align*} 4 - e^{x} &= 0 &&| +e^{x} \\ 4 &= e^{x} &&| \ln(...) \\ x &= \ln(4) \end{align*}

Der Schnittpunkt mit der x-Achse ist also P ( ln ( 4 ) , 0 ) P(\ln(4), 0) .

c) Berechne den Flächeninhalt, den der Graph der Funktion f f mit den Koordinatenachsen einschließt.

Die Fläche ist von der y-Achse bis zur Nullstelle begrenzt. Diese Nullstelle ist x = ln ( 4 ) x = \ln(4) .

Daher ist der Flächeninhalt A A gegeben durch:

A = 0 ln ( 4 ) ( 4 e x ) d x = [ 4 x e x ] 0 ln ( 4 ) = 4 ln ( 4 ) e ln ( 4 ) + 1 = 4 ln ( 4 ) 3 A = \int_{0}^{\ln(4)} (4 - e^{x}) \, dx = \left[4x - e^{x}\right]_{0}^{\ln(4)} = 4 \cdot \ln(4) - e^{\ln(4)} + 1 = 4 \cdot \ln(4) - 3

Der Flächeninhalt ist also A = 4 ln ( 4 ) 3 A = 4 \cdot \ln(4) - 3 .

Aufgaben mit Hilfsmitteln

Aufgabe 1: Kanninchenpopulation

Eine Kanninchenpopulation wächst exponentiell und hat sich in 10 Jahren von 100 auf 600 Kanninchen vermehrt.

a) Bestimme die Funktion f ( t ) f(t) , die die Anzahl der Kanninchen in Abhängigkeit von der Zeit t t beschreibt.

Die Funktion f ( t ) f(t) beschreibt die Anzahl der Kanninchen in Abhängigkeit von der Zeit t t in Jahren.

Die Anfangspopulation ist f ( 0 ) = 100 f(0) = 100 . Die Wachstumsrate b b kann aus der Bedingung f ( 10 ) = 600 f(10) = 600 bestimmt werden.

f ( 10 ) = 100 q 10 = 600 : 100 q 10 = 6 . . . 10 q = 6 10 \begin{align*} f(10) &= 100 \cdot q^{10} = 600 &&| : 100 \\ q^{10} &= 6 &&| \sqrt[10]{...} \\ q &= \sqrt[10]{6} \end{align*}

Die Wachstumsrate ist also b = 6 10 b = \sqrt[10]{6} .

Die Funktion f ( t ) f(t) ist also gegeben durch:

f ( t ) = 100 6 10 t = 100 6 t 10 f(t) = 100 \cdot \sqrt[10]{6}^{t} = 100 \cdot 6^{\frac{t}{10}}

b) Bestimme die Verdopplungszeit der Kanninchenpopulation.

Für die Verdopplungszeit gilt die Formel:

t v = ln ( 2 ) b \begin{align*} t_{v} = \frac{\ln(2)}{b} \end{align*}

Die Wachstumsrate b b ist gegeben durch b = 6 10 b = \sqrt[10]{6} .

Daher ist die Verdopplungszeit:

t v = ln ( 2 ) 6 10 3 , 5 t_{v} = \frac{\ln(2)}{\sqrt[10]{6}} \approx 3,5

Die Kanninchenpopulation verdoppelt sich also alle 3,5 Jahre.

Aufgabe 2: Akku laden

Ein Akku der zu 40 % 40\% geladen ist, wird nun weiter geladen. Die momentane Ladegeschwindigkeit ist gegeben durch:

L ( t ) = 8 e 0 , 2 t L(t) = 8 \cdot e^{-0,2 \cdot t} ( t t in Minuten, L ( t ) L(t) in % Ladung pro Minute)

a) Wird der Akku schneller oder langsamer geladen mit der Zeit?

Die Funktion L ( t ) L(t) beschreibt die momentane Ladegeschwindigkeit des Akkus. Es gilt L ( t ) > 0 L(t) > 0 für alle t 0 t \geq 0 , da die Exponentialfunktion immer positiv ist. Das bedeutet, dass der Akku langsamer geladen wird mit der Zeit.

b) Der Ladezustand des Akkus wird durch die Funktion F ( t ) = 40 e 0.2 t + 80 F(t)=-40 \cdot e^{-0.2 \cdot t} + 80 beschrieben. Zeige, dass F ( t ) F(t) eine Stammfunktion von L ( t ) L(t) ist.

c) Berechne wie hoch der Ladezustand nach 10 Minuten ist. Runde auf zwei Dezimalstellen.

Antwort: Nach 10 Minuten beträgt der Ladezustand {z{74,59}} %.

Um den Ladezustand nach 10 Minuten zu berechnen, müssen wir das Integral der Funktion L ( t ) L(t) von 0 bis 10 berechnen:

F ( 10 ) = 40 e 0.2 10 + 80 = 40 e 2 + 80 40 0.1353 + 80 5.412 + 80 74.59 \begin{align*} F(10) &= -40 \cdot e^{-0.2 \cdot 10} + 80 \\ &= -40 \cdot e^{-2} + 80 \\ &\approx -40 \cdot 0.1353 + 80 \\ &\approx -5.412 + 80 \\ &\approx 74.59 \end{align*}

d) Begründe, warum der Ladezustand des Akkus in dieser mathematischen Modellerung langfristig nicht 100 % erreichen kann.

Langfristig nähert sich die Funktion F ( t ) = 40 e 0.2 t + 80 F(t) = -40 \cdot e^{-0.2 \cdot t} + 80 dem Wert 80, da die Exponentialfunktion gegen 0 geht. Das bedeutet, dass der Akku langfristig nicht 100 % erreichen kann, sondern nur 80 %.

Aufgabe 3: Temperaturverlauf eines Kühlvorgangs

Nach der Schockkühlung eines warmen Produkts und der Einlagerung in einen Kühlraum wurde folgende Funktion zur Temperaturentwicklung aufgestellt. Auf der y-Achse ist die Temperatur in °C, auf der x-Achse sind die Stunden seit der Einlagerung abgetragen.

f ( x ) = 8 e 0 , 4 x + 24 e 1.2 x + 4 f(x) = -8e^{-0,4x} + 24e^{-1.2x} + 4

a) Untersuche das Verhalten der Funktion im Unendlichen.

Die Funktion f ( x ) = 8 e 0 , 4 x + 24 e 1.2 x + 4 f(x) = -8e^{-0,4x} + 24e^{-1.2x} + 4 hat für x x \to -\infty den Grenzwert f ( x ) f(x) \to \infty , da die Exponentialfunktionen gegen unendlich gehen.

Für x + x \to +\infty hat die Funktion den Grenzwert f ( x ) 4 f(x) \to 4 , da die Exponentialfunktionen gegen 0 gehen.

Die Funktion hat also für x x \to -\infty und x + x \to +\infty den Grenzwert 4.

b) Beschreibe den Verlauf des Graphens im Intervall [ 0 , 18 ] [0,18]

Der Graph der Funktion f ( x ) f(x) im Intervall [ 0 , 18 ] [0,18] zeigt starken Abfall, dann einen leichten Anstieg und schließlich eine Annäherung an den Wert 4.

Im Intervall [ 0 , 18 ] [0,18] beginnt die Funktion bei f ( 0 ) = 20 f(0) = 20 und erreicht ihren Tiefpunkt bei x 2.1 x \approx 2.1 . Danach steigt die Funktion wieder und annähert sich asymptotisch dem Wert 4.

c) Zeige, dass die Funktion f f an der Stelle x = 5 l n ( 3 ) 2 x=5 \cdot \frac{ln(3)}{2} ein Minimum besitzt.

Dafür bilden wir die Ableitung f ( x ) f'(x) und setzen die Stelle x = 5 l n ( 3 ) 2 x=5 \cdot \frac{ln(3)}{2} ein:

f ( x ) = 8 ( 0 , 4 ) e 0 , 4 x + 24 ( 1 , 2 ) e 1 , 2 x = 3 , 2 e 0 , 4 x 28 , 8 e 1 , 2 x f ( 5 l n ( 3 ) 2 ) = 3 , 2 e 0 , 4 5 l n ( 3 ) 2 28 , 8 e 1 , 2 5 l n ( 3 ) 2 = 0 \begin{align*} f'(x) &= -8 \cdot (-0,4) \cdot e^{-0,4x} + 24 \cdot (-1,2) \cdot e^{-1,2x} \\ &= 3,2 \cdot e^{-0,4x} - 28,8 \cdot e^{-1,2x} \\ f'(5 \cdot \frac{ln(3)}{2}) &= 3,2 \cdot e^{-0,4 \cdot 5 \cdot \frac{ln(3)}{2}} - 28,8 \cdot e^{-1,2 \cdot 5 \cdot \frac{ln(3)}{2}} \\ &= 0 \end{align*}

Jetzt wissen wir, dass es sich um eine Extremstelle handelt.

Nun überprüfen wir, ob es sich um ein Minimum handelt. Dazu bilden wir die zweite Ableitung f ( x ) f''(x) :

f ( x ) = 3 , 2 ( 0 , 4 ) e 0 , 4 x + 28 , 8 ( 1 , 2 ) e 1 , 2 x = 1 , 28 e 0 , 4 x + 35 , 04 e 1 , 2 x f ( 5 l n ( 3 ) 2 ) = 1 , 28 e 0 , 4 5 l n ( 3 ) 2 + 35 , 04 e 1 , 2 5 l n ( 3 ) 2 1 , 72 > 0 \begin{align*} f''(x) &= 3,2 \cdot (-0,4) \cdot e^{-0,4x} + 28,8 \cdot (-1,2) \cdot e^{-1,2x} \\ &= 1,28 \cdot e^{-0,4x} + 35,04 \cdot e^{-1,2x} \\ f''(5 \cdot \frac{ln(3)}{2}) &= 1,28 \cdot e^{-0,4 \cdot 5 \cdot \frac{ln(3)}{2}} + 35,04 \cdot e^{-1,2 \cdot 5 \cdot \frac{ln(3)}{2}} \\ &\approx 1,72 > 0 \\ \end{align*}

Damit ist f ( 5 l n ( 3 ) 2 ) > 0 f''(5 \cdot \frac{ln(3)}{2}) > 0 und es handelt sich um ein Minimum.


Diese Funktion könnte für die Prognose der Temperaturentwicklung nach dem Einlagern eines warmen Produkts in einen gekühlten Lagerraum genutzt werden:

Ein Produkt wird bei Raumtemperatur (ca. 20 °C) Schockgekühlt, das heißt stark heruntergekühlt. Anschließend wurde das Produkt in den Kühlschrank gelegt.


d) Interpretiere die Bedeutung des Extremwertes der Funktion im Sachzusammenhang.

Der Extremwert der Funktion f ( x ) f(x) beschreibt den Zeitpunkt, an dem die Temperatur des Produkts am niedrigsten ist. Dies ist die Temperatur nach der Schockkühlung. Im Kühlschrank stabilisiert sich die Temperatur und geht langfristig gegen 4 °C.

e) Erkläre die Bedeutung der 4 in der Funktionsgleichung im Sachzusammenhang.

Die 4 in der Funktionsgleichung f ( x ) = 8 e 0 , 4 x + 24 e 1 , 2 x + 4 f(x) = -8e^{-0,4x} + 24e^{-1,2x} + 4 beschreibt die Umgebungstemperatur des Kühlraums. Langfristig wird die Temperatur des Produkts asymptotisch gegen diesen Wert konvergieren.

✏️ Gemischte Aufgaben